Termine und Veranstaltungsorte:
14.05.2024, ab 09:00 Uhr im Cadillac INGELHEIM: Kurzfilmprogramm mit Expertengespräch
Anmeldung über: Fortbildung Online, VANR: 24D1050026
14.05.2024, ab 10:00 Uhr im Odeon Apollo Kinocenter KOBLENZ: "In einem Land, das es nicht mehr gibt" mit Expertengespräch, VANR 24D1050027 In Kooperation mit dem BUNDESARCHIV
14.05.2024, ab 10:00Uhr im Kino Theaterhaus Speyer: "YALDA" mit Expertengespräch, VANR: 24D1050028
In Ingelheim:
"Masel Tov Cocktail" & "KIPPA" - Kurzfilmprogramm mit Filmgesprächen im Kinosaal über Antisemitismus, Vorurteile und Extremismusprävention
Wir möchten Sie und Ihre Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe auf eine besondere Veranstaltung im Casablanca und Cadillac Kino Ingelheim im Rahmen der iMedia hinweisen.
Es werden zwei Kurzfilme, "Kippa" (D 2018) und "Masel Tov Cocktail" (D 2020) gezeigt, mit einem anschließenden Expertengespräch.
Ronny Hollstein Experten für Gewalt- und Extremismusprävention im PL und Manuel Föhl, Referent für Filmbildung bei der SchulKinoWoche Rheinland-Pfalz und Hessen, werden mit den Klassen über die Botschaften der Filme sprechen und Anknüpfungspunkte in die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler herausstellen.
Anmeldung über Fortbildung online und die Veranstaltungsnummer: 24D1050026
Der reduzierte Kino-Eintritt beträgt pro Person 5,50€.
Wir freuen uns auf einen interessanten Austausch.
KIPPA (D 2018)
Klassenstufe und Altersempfehlung: ab 9.Klasse, empf. ab 14 Jahren
Themen: Antisemitismus, Schule, Religion, Freundschaft, Jugend, Familie, Gewalt, Integration, Identität, Judentum, Islam, Vorurteile, Tradition
Fächer: Geschichte, Religion, Ethik, Gesellschaftskunde, Politik, Deutsch
Laufzeit: 25 Minuten
Inhalt: Ein jüdischer Schüler wird gemobbt, nachdem seine Identität offenbart wurde. Das führt zu einer Welle an Konflikten und stellt auch seine Freundschaften auf die Probe. Es geht um universelle Themen wie Gruppenzwang und Mobbing, Aus- und Abgrenzung, Verrat und Gewalt, aber auch um Freundschaft – und schließlich die Hoffnung, dass eine individuelle Freundschaft über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg bestehen kann.
Masel Tov Cocktail (D 2020)
Klassenstufe und Altersempfehlung: ab 8.Klasse, empf. ab 13 Jahre
Themen: Antisemitismus, Schule, Rechtsextremismus, Religion, Jugend, Familie, Gewalt, Geschichte, Migration
Fächer: Geschichte, Religion, Ethik, Gemeinschaftskunde, Politik, Deutsch
Laufzeit: 30 Minuten
Inhalt: Unterhaltsam und selbstironisch werden in MASEL TOV COCKTAIL historische Fakten, subjektive Erfahrung, Antisemitismus, Gewalt und Betroffenheit in einer rasanten Erzählung gemixt, die vor der direkten Ansprache des Publikums nicht zurückschreckt.
Zutaten: 1 Jude, 12 Deutsche, 5cl Erinnerungskultur, 3cl Stereotype, 2 TL Patriotismus, 1 TL Israel, 1 Falafel, 5 Stolpersteine, einen Spritzer Antisemitismus. Zubereitung: Alle Zutaten in einen Film geben, aufkochen lassen und kräftig schütteln. Im Anschluss mit Klezmer-Musik garnieren. Verzehr: Vor dem Verzehr anzünden und genießen. 100% Koscher.
Der Film nähert sich den oft schweren Themen von Diskriminierung, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Gewalt auf geradezu brachiale Weise mit einer Filmsprache und Dialogen, die erlösende Leichtigkeit bringen. Inhaltlich erfolgt die Auseinandersetzung über die großen gesellschaftlichen Probleme auf der individuellen Ebene, der die Identitäten oft nur zugeschrieben werden. Der Protagonist ist immer zuerst einmal Jude und danach erst Dimitri.
"In einem Land, das es nicht mehr gibt" (D 2022)
Altersempfehlung: ab 9.Klasse, empf. ab 14 Jahre
Themen: DDR, Mode, (deutsche) Geschichte, Sozialismus, Diktatur, Demokratie, Freiheit, Selbstverwirklichung, Identität, Individuum (und Gesellschaft), Kreativität, Subkultur, Jugend, Rebellion, Freundschaft, Liebe, Solidarität, Rivalität, Verrat, Gender/Geschlechterrollen, LGTBQ+, Stasi
Fächer: Deutsch, Geschichte, Politik, Sozialkunde, Wirtschaft/WAT, Ethik, Philosophie, Kunst, Musik
Laufzeit: 101 Minuten
Inhalt: Die achtzehnjährige Suzie aus Ostberlin muss staatlich angeordnet im Kabelwerk Oberspree arbeiten, als sie im Sommer 1989 zufällig als Model entdeckt wird und zum Star der DDR-Mode avanciert. Beruhend auf wahren Begebenheiten aus dem Leben der Regisseurin gewährt der Coming-of-Age-Film Einblicke in die glamouröse Modewelt der DDR, die erfinderische Untergrundszene sowie in den sozialistischen Fabrikalltag und stellt dabei die Frage nach dem Preis der Freiheit.
Umsetzung: Im Sommer vor der Wende angesiedelt, erzählt der Film von der (Un-)Möglichkeit individueller Entfaltung unter den repressiven Bedingungen der DDR-Diktatur. Mit seiner Hauptfigur Suzie gibt der Film spannende Einblicke in die Modewelt der DDR: Als Gegenpol zur staatlichen Modeindustrie u. a. mit VHB Exquisit und Sibylle, der „Vogue des Ostens“, setzt die Modeszene der Subkultur auf Individualität statt Anpassung zum Wohl des Kollektivs. Für gelebten Sozialismus als Option jenseits von Zwängen stehen Gisela und die Solidarität im Kabelwerk. Für ihren Film greift Aelrun Goette auf Autobiografisches zurück: Wie ihr Alter Ego Suzie wurde sie nach verwehrtem Abi und Studium auf der Straße als Model entdeckt. Allen Schlüsselfiguren liegen eine oder mehrere reale Personen zugrunde. Ausstattung, Kostüme und Maske sorgen für Authentizität und transportieren wie der Soundtrack den Zeitgeist
Anmeldung über Fortbildung online und die Veranstaltungsnummer: 24D1050027
Der reduzierte Kino-Eintritt beträgt pro Person 5,50€.
Im Kino Theaterhaus SPEYER: "YALDA"
Altersempfehlung: ab 10.Klasse, empf. ab 15 Jahre
Themen: Gesellschaft, Frauen, Recht und Gerechtigkeit, Schuld und Sühne, Todesstrafe, Medien
Fächer: Ethik, Religion, Philosophie, Recht, Deutsch
Laufzeit: 89 Minuten
Inhalt: Millionen von Menschen schalten ein, wenn im iranischen Fernsehen die Sendung „Freude der Vergebung“ läuft. Sie verspricht Drama, Emotionen und jede Menge Spannung. Zudem können die Zuschauer*innen per SMS über den Ausgang der Reality-Show mitentscheiden. Für Maryam, die am Abend des Yalda-Festes Gast im Studio ist, geht es dabei um Leben und Tod. Sie wird beschuldigt ihren Ehemann Nasser, wohlhabend und 40 Jahre älter als sie, ermordet zu haben. Sie hat ihn im Streit von sich gestoßen. Ein unglücklicher Sturz. Er hätte gerettet werden können, doch sie rannte fort, anstatt einen Arzt zu rufen. Die junge Frau ist zum Tode verurteilt. Sie hat nur eine Chance: Mona, die erwachsene Tochter des Verstorbenen und einst Maryams Vertraute, muss ihr vor laufender Kamera verzeihen.
Umsetzung: YALDA ist formal als Kammerspiel, dramaturgisch wie ein Gerichtsdrama angelegt, das sowohl vor und hinter den Kulissen spielt. Maryam betritt als Gefangene das TV-Studio und gerät dort in eine andere Zwangssituation. Auch hier ist sie nicht frei, interessiert sich niemand für ihre Belange. Ihre Rolle ist die der reuigen Sünderin. Die Kamera rückt Maryam, aber auch ihrer Kontrahentin immer wieder nah, erforscht ihre Gesichter, engt damit aber auch den bildlichen Radius ein. Das TV-Studio ist eine abgeschottete, in künstliches Licht getauchte Welt, in der sich ein menschliches Drama zuspitzt. Die Sendung, für die es im Iran reale Vorbilder gibt, wird so zu einem Brennglas, das ein Rechtssystem aufzeigt, das das „Recht auf Vergeltung“ verbürgt. Maryams Schicksal verweist darüber hinaus auch auf die Diskriminierung von Frauen in der iranischen Gesellschaft sowie auf sozio-ökonomisch bedingte Ungleichheiten.
Anmeldung über Fortbildung online und die Veranstaltungsnummer: 24D1050028
Der reduzierte Kino-Eintritt beträgt pro Person 5,50€.